Corona und Kinder
Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen dagegen sind mittlerweile für Jeden im Alltag spürbar und in den Medien, in Gesprächen überall präsent und auch Kinder sind damit konfrontiert. Sie können nicht mehr in die KiTa oder in die Schule gehen, Freundinnen und Freunde besuchen und sie erleben unter Umständen auch ihre erwachsene Bezugspersonen in Unsicherheit und in Sorge. Wie sollen wir mit Kindern darüber sprechen, um ihnen die Orientierung zu geben, um ihnen die Angst zu nehmen und auch das vernünftige Verhalten nahe zu legen. Frau Prof. Helena Dimou-Diringer spricht im Deutschlandfunk Radio-Interview.
Kindern die Angst nehmen
Hamsterkäufe belegen, wie verunsichert viele Menschen aufgrund des Coronavirus sind. Wie sieht es erst bei Kindern aus? Ihnen fehlt naturgemäß der Weitblick, den wir Erwachsenen haben sollten. In Zeiten einer Krise ist es wichtig, Kindern Ängste zu nehmen. Das geht nur, wenn wir mit gutem Beispiel vorangehen. Alles wird gut – wenn Mama das sagt, kann jedes Kind gut schlafen. Kinder brauchen Zuspruch und Ermutigung. Wenn Erwachsene selbst in Panik geraten, sind sie keine Hilfe mehr. Wichtig ist, dass man sich zunächst mit seinen eigenen Ängsten auseinandersetzt, sagt Prof. Helena Dimou-Diringer, Instituts- und Ambulanzleitung der Heidelberger Akademie für Psychotherapie.
Mit Kindern über Corona reden
Corona bestimmt gerade unser aller Alltag, fordert unser Verantwortungsgefühl, Solidarität, kurzum Vernunft ist gerade ganz wichtig, aber natürlich ist es auch überall sicht- und spürbar, die Einschränkungen im Privaten, die neuen Bedingungen im Beruflichen, das ist schon für einen Erwachsenen ziemlich schwer zu versehen - auch zu meistern. Wie schwierig ist es dann wohl jetzt für unsere Kinder? Welche Strategien könnte es geben, um die Kinder für diesen veränderten Alltag bereit zu machen ohne Sie in Panik und Angst zu versetzen? Wir sprechen mit Frau Prof. Dr. Helena Dimou-Diringer, Ambulanzleitung der Heidelberger Akademie für Psychotherapie der SRH Hochschule.
Die Angst vor Corona
Corona beherrscht die Schlagzeilen. Man kann dem Thema nicht mehr entkommen, und damit werden Ängste und Unbehagen drückender. Auch gelassene Menschen fangen an, sich zu fragen: Wie groß ist das Ansteckungsrisiko in Konzerten? Ist es besser aufs Auto umzusteigen, als in vollen Zügen zu sitzen? Zwar erscheinen Hamsterkäufer einerseits völlig übertrieben, aber sollte man sich andererseits nicht doch etwas für den Fall der Fälle bereitlegen? Die Unsicherheit ist groß, auch bei Eltern. Wenn Schulen und Kindergärten vorübergehend schließen, wie erklärt man das den Kindern, ohne ihnen Angst zu machen? Wie finde ich das richtige Maß zwischen Panik und Sorglosigkeit? Was heißt es in diesem Fall, sich rational zu verhalten?Die Unsicherheit ist groß, auch bei Eltern. Wenn Schulen und Kindergärten vorübergehend schließen, wie erklärt man das den Kindern, ohne ihnen Angst zu machen? Wie finde ich das richtige Maß zwischen Panik und Sorglosigkeit? Was heißt es in diesem Fall, sich rational zu verhalten? Redezeit-Moderator Andreas Kuhnt begrüßte als Gäste: Prof. Helena Dimou-Diringer (Leiterin der Heidelberger Akademie für Psychotherapie und Leiterin der Ambulanz für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie), Prof. Gerd Gigerenzer (Risikoforscher am Max-Plank-Institut für Bildungsforschung), Jens Wagenknecht (Hausarzt in Varel, Vorstandsmitglied im Hausärzteverband Niedersachsen), Dr. Stefan Schmiedel (Facharzt für innere Medizin, Fachbereich "Infektiologie" am Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf).
Kindern die CORONA-ANGST nehmen
Prof. Dr. Helena Dimou-Diringer, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin in Heidelberg, erklärt, wie Eltern mit der aufkeimenden Panik umgehen können. Ist die Angst vor dem Virus ansteckender als das Coronavirus selbst? An einigen Schulen trauen sich Kinder schon nicht mehr in den Unterricht, da manche Lehrer oder Mitschüler Panik verbreiten. Nun ist auch Südtirol zum Risikogebiet erklärt werden. Wie können Eltern mit dem Thema umgehen und ihre Kinder beruhigen, wenn beispielsweise ein Mitschüler in den Ferien im Risikogebiet war? Die Leiterin der Heidelberger Akademie für Psychotherapie, Prof. Dr. Helena Dimou-Diringer, klärt auf.
Ausbildung Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut
Essstörungen, Depressionen oder Trennungsängste. Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen müssen frühzeitig behandelt werden. An der Heidelberger Akademie für Psychotherapie (HAP) an der SRH Hochschule Heidelberg werden die Fachleute dafür ausgebildet. Die praxisorientierte Ausbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten hat einen verhaltenstherapeutischen Schwerpunkt.
Die Ausbildung gliedert sich in theoretische Ausbildung, praktische Ausbildung inkl. Supervision, praktische Tätigkeit bei einem Praxispartner und Selbsterfahrung. Sie schließt mit einer staatlichen Prüfung ab, bei Bestehen erlangen die Absolventen die Approbation und werden zur kassenärztlichen Versorgung zugelassen.
In der Ambulanz werden Patienten zwischen 3 und 18 Jahren aus der gesamten Metropolregion Rhein-Neckar behandelt.
Leben an der Grenze
Wutanfälle, Alkoholexzesse oder Essstörungen? Was gilt bei Kindern und Jugendlichen noch als pubertärer Ausbruch, und wo fängt eine Borderline-Persönlichkeitsstörung an? Wird die Krankheit früh erkannt, stehen die Therapie-Chancen gut. Unsere Ambulanzleiterin Prof. Dr. Dimou-Diringer spricht über die Borderline-Störung.
"Ich gebe Kindern einen Kompass fürs Leben in die Hand."
Helena Dimou-Diringer will jungen Menschen, die den Boden unter den Füßen verloren haben, Orientierung geben. In der 2010 eröffneten HAP-Ambulanz für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie legt die Psychologin den Grundstein dafür.
Sie leiden an Depressionen, Ängsten, ADS oder anderen Störungen – die Drei- bis 18-Jährigen, die zur Therapie nach Wieblingen in die Maaßstraße 32/1 kommen. Inzwischen sind es bereits rund 250. Ambulanzleiterin Dr. Helena Dimou-Diringer kennt sie alle persönlich. „Ich führe sämtliche Aufnahmegespräche und bin häufig bei Therapiesitzungen dabei“, erklärt die Deutsch-Griechin, die die Ambulanz aufgebaut hat.
Ein Schutzschild für die Kinderseele
Resilienz - Der Begriff vom Immunsystem der Seele ist aktuell in aller Munde. Verständlich, denn wer würde sein Kind nicht gerne fit machen für all die Unwägbarkeiten, die da kommen mögen in seinem Leben? StadtLandKind sprach mit Prof. Dr. Helena Dimou-Diringer, die das Institut und die Ambulanz der Heidelberger Akademie für Psychotherapie (HAP) leitet.
Junge Menschen leiden häufiger an Depression
Depressionen sind längst nicht mehr ein Thema, das nur Erwachsene betrifft. Auch Kinder und Jugendliche sind davon immer häufiger betroffen. Bis die Krankheit bei ihnen allerdings als solche erkannt wird, vergeht meist eine lange Zeit. Im Gegensatz zu einer Erkrankung im Erwachsenenalter äußert sich das Stimmungstief in jungen Jahren ganz anders.
Die Diagnose ist die größte Hürde, weiß die Leiterin Dr. Helena Dimou-Diringer in der Ambulanz für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie der SRH Hochschule Heidelberg: „Das Krankheitsbild der Depression ist im Grunde bei allen Altersklassen gleich. Nur das äußere Erscheinungsbild ändert sich. Während kleinere Kinder meist noch nicht über traurige Gefühle sprechen können und oft von Bauch- oder Kopfschmerzen erzählen, versteckt sich die Depression bei Jugendlichen oft hinter einem aggressiven Verhalten.“ Vor allem letzteres wird häufig als Pubertäts- Erscheinung verkannt. Und das ist auch kein Wunder: Kurzzeitige Stimmungsschwankungen sind bei Heranwachsenden typisch und die Grenzen zwischen normaler Entwicklung und einem krankhaften Stimmungstief sind oft fließend.