Ein Satz, der für heterosexuelle Männer normal ist.
Ich habe mit 16 realisiert, dass ich als Frau andere Frauen gut finde. Dennoch war ich drei Jahre lang in einer heterosexuellen Beziehung, in der ich mich auch wohlfühlte. Ich habe mich als bisexuell und später als queer definiert. Nun sehe ich mich als lesbisch.
Eigentlich total egal, denn Labels sollen mir helfen und nicht dazu da sein damit andere mich besser einordnen oder kategorisieren können. Denn die Realität ist, dass ich trotz meiner queeren Identität Menschen begegne, denen ich „beweisen“ muss, dass ich auf Frauen stehe.
Ich bin sehr offen und erkläre anderen gerne Begriffe oder beantworte Fragen. Aber die Frage: ”Ob ich denn sicher sei, dass ich auf Frauen stehe?” Finde ich dann doch krass. Denn niemals würde man jemanden fragen, ob er denn sicher sei, heterosexuell zu sein, nachdem man von Erfahrungen erzählt hat.
Oder dass ich, nachdem ich an Silvester freundlich von einem Mann angemacht worden bin und meinte: “Nein danke, ich stehe auf Frauen”, gefragt werde, “Ob ich nicht dieses Jahr mit etwas Neuem starten möchte?” Und das ist die Realität für viele Queere Menschen, dann sogar übersexualisiert zu werden. Und da spüre ich wieder, dass Homosexualität immer noch nicht sichtbar genug ist.
Deswegen habe ich das Bild von Sappho gewählt. Eine bedeutende griechische Lyrikerin der Antike, welche auf Lesbos geboren und gestorben ist. Sie schrieb über die Liebe zu Frauen. Hieraus bildete sich auch der Name Lesbisch und sapphic (die Liebe zu Frauen als Frau ohne Label).