SRH University

Gemeinschaft und Trost in Zeiten der Krise

Dr. Harald Pfeiffer lädt in seinen Gottesdiensten zu spiritueller Verbundenheit und Hoffnung ein. Jeden ersten und dritten Sonntag.

Campusgeschichten

In Zeiten zunehmender Unsicherheit und gesellschaftlicher Herausforderungen suchen viele Menschen nach einem Anker, nach Gemeinschaft und Halt. Gerade in einer Zeit, die von Multikrisen wie Kriegen, dem Klimawandel und dem Erstarken rechtspopulistischer Bewegungen geprägt ist, gewinnt die Suche nach Sinn und Orientierung an Bedeutung.

Das Bild zeigt einen Moment der Verbundenheit und Hoffnung: Menschen versammelt in einem Gottesdienst, geleitet von Dr. Harald Pfeiffer, dem langjährigen ehrenamtlichen Pfarrer der SRH. Diese gemeinsamen Gottesdienste im Foyer der Hochschule – oder auch draußen im Park – bieten Raum für Reflexion, Trost und Gemeinschaft.

Dr. Pfeiffer betont die Unterscheidung zwischen Religion und persönlichem Glauben. Während Religion oft aus kulturellen und familiären Traditionen stammt, ist der Glaube individuell und kann Menschen in schwierigen Zeiten Hoffnung und Trost spenden.

Musik spielt eine zentrale Rolle in diesen Gottesdiensten. Sie spricht die Gefühle an und verbindet die Menschen auf einer emotionalen Ebene. Die Musik regt die Empfindungen an und ist allgemeinverständlich – so sind die Gottesdienste für viele sehr heilsam. Die Besucher kommen aus verschiedenen Regionen und Lebensbereichen, doch sie alle finden in diesen gemeinsamen Momenten ein Gefühl von Geborgenheit und Gemeinschaft.

Dr. Pfeiffer bietet jeden ersten und dritten Sonntag im Monat solche Themengottesdienste an der SRH Hochschule Heidelberg an. Diese sind nicht nur eine Gelegenheit zur spirituellen Reflexion, sondern auch ein Ort der Begegnung und des Austauschs, wo die Menschen Trost und Gemeinschaft finden können.

Terminhinweis

Die Gottesdienste finden an jedem ersten und dritten Sonntag um 11 Uhr in der Ludwig-Guttmann-Straße 6 an der SRH Hochschule Heidelberg statt – immer mit qualitativ hochwertiger musikalischer Begleitung.

Wenn das Foyer zur Kathedrale wird

Dr. Harald Pfeiffer bietet jeden ersten und dritten Sonntag im Monat einen Themengottesdienst im Foyer der SRH Hochschule Heidelberg an – voller Leidenschaft und voller Musik. Im Interview wirft er einen sehr tiefsinnigen Blick auf die Bedeutung der Religion.

Herr Dr. Pfeiffer, Sie setzen sich seit zwölf Jahren ehrenamtlich als Pfarrer an der SRH Hochschule Heidelberg ein und sind noch viel länger als Seelsorger mit der Hochschule verbunden. 

Was bedeutet die Religion eigentlich heute? Brauchen wir sie noch?

Viele Menschen brauchen sie – weil sie sich nicht alle Fragen beantworten können. Der Mensch sucht etwas, das über seinen Verstand hinausgeht und wünscht sich eine übergeordnete Instanz,

die das bewirken kann, was wir nicht können. Dabei müssen wir zwischen Religion und Glaube unterscheiden. Ein Beispiel: Wenn Sie in einem Flugzeug sitzen und es kommen richtig heftige Turbulenzen, dann fangen viele Menschen an zu beten. Diese Menschen sind in irgendeiner Form gläubig, aber nicht religiös, sie zählen sich nicht zu einer bestimmten Religionsgemeinschaft. Und die Religionsgemeinschaft sucht man sich selten selbst aus, sondern man übernimmt sie aus dem Elternhaus, aus einem bestimmten Kulturkreis. Glaube dagegen ist individuell.

Könnte die Welt denn ohne Glauben funktionieren?

Auf diese Frage gibt es zwei Antworten: Die Welt könnte ohne Glauben nicht funktionieren, weil die eigentliche Währung des Religiösen das Vertrauen ist, Vertrauen schenkt Geborgenheit – und genau diese möchte ich in unseren Gottesdiensten auch vermitteln. Andererseits braucht jeder Mensch auch den Glauben, um dem Leben einen Sinn zu geben.

So suchen viele Menschen nach etwas Höherem, spüren ein „Über-Ich“, wie es Wolfgang Joop mal ausdrückte – ein Über-Ich, das ihre Geschicke leitet, ihnen Lebenssinn gibt. Es scheint eine tiefe gesellschaftliche Sehnsucht zu wachsen nach Orientierung, nach Werten. Diese Werte vermitteln bereits die zehn Gebote: Nur zehn Sätze, und alles ist gesagt über den Umgang mit Umwelt und Eigenturm, Geld und Sexualität, mit dem Leben und dem Partner, mit der Wahrheit. Der Mensch sehnt sich nach diesem Aufgehoben sein.

Welche Erfahrungen haben Sie als Seelsorger an unserer Hochschule bislang gemacht?

Eigentlich bin ich für alle da: Wenn Einbrüche kommen, wie etwa gesundheitliche Defizite, Depressionen, nicht bestandene Prüfungen, wenn eine Partnerschaft auseinandergeht, wenn man sich über den Berufsweg unsicher ist oder einfach glaubt, in einer Sackgasse zu sein. Dann hilft der Glaube, das Licht am Ende des Tunnels zu sehen!

Ihre Gottesdienste sind sehr musikalisch ausgerichtet. Wer kommt denn in der Regel?

Wir haben immer 80 bis 120 Gäste aus der ganzen Region. Es gibt beispielsweise zwei Weinheimer:innen, die immer eine Art Wallfahrt zu uns unternehmen: mit der Bahn zu uns und dann zum Essen nach Heidelberg. Aber auch Wieblinger, Campus-Bewohner, Gesunde und Kranke besuchen uns, das Publikum ist sehr gemischt. Musik regt ja auch die Empfindungen an und ist allgemeinverständlich – so sind unsere Gottesdienste für viele sehr heilsam. Wir würden uns auch freuen, wenn uns mehr Studierende oder Dozenten der SRH Hochschule besuchen und sind offen für ihre aktive Beteiligung! Es ist immer spannend, unsere Themen aus verschiedenen Perspektiven und interdisziplinär zu beleuchten. In unseren Gottesdiensten finden die Besucher etwas, das sie sonst nicht bekommen: ein Gefühl von Aufgehoben sein und Orientierung.