Barrieren gilt es zu überwinden
Martha
Mein Name ist Martha, ich bin 24 Jahre alt und studiere an der SRH Hochschule Heidelberg im Masterstudiengang „Gesundheits- und Sozialrecht“.
Vor meinem Studium an der SRH war ich bei der Bundesagentur für Arbeit zwei Jahre als Arbeitsvermittlerin tätig und habe dabei unterschiedliche persönliche Schicksale und Charaktere der Kund:innen kennengelernt. Es entstand ein realitätsnahes Bild, das wichtig ist, um Theorie und Praxis miteinander abzuwägen.
Seit Herbst 2023 bin ich in Heidelberg und realisiere nun tatsächlich, was ich mir schon in der Anfangszeit meiner Berufstätigkeit vorgenommen habe, - nämlich eine Weiterentwicklung beruflicher Kompetenzen, um mehr Möglichkeiten in einem Tätigkeitsgebiet zu erreichen, das zunehmend wichtiger in unserer Gesellschaft wird. Es bleibt mein Ziel, Menschen in ihren Situationen und eventuellen Notlagen professionell in ihren Bedürfnissen zu unterstützen.
Ich bin oft mit meinem elektrounterstützenden Rollstuhl unterwegs. Da sind die vielen funktionierenden Aufzüge hier auf dem Campus natürlich sehr von Vorteil für alle mobilitätseingeschränkten Menschen. Allerdings gibt es auch hier in den Gebäuden noch Verbesserungsbedarf bei der angestrebten Barrierefreiheit, die mir im Alltag als Betroffene auffallen: So gibt es nur wenige barrierefreie WCs und viele Seminarräume mit für mich schwer zu öffnenden Türen. Leider ist auch die Straßenbahnhaltestelle „SRH Campus“ nicht barrierefrei. Eine offene Kommunikation über das theoretisch Geplante und praktisch Erlebte kann helfen den Raum besser zu gestalten.
Aber ich lasse mich im Alltag nicht von Hürden bestimmen und finde oft Wege, diese zu nehmen oder zu umgehen. So halten mich meine körperlichen Einschränkungen nicht davon ab, mit Freunden oder Familie zu reisen. Das macht nicht nur Spaß, sondern erweitert auch den eigenen Horizont. Auf dem Foto seht ihr mich vor dem Belford in Brügge.
Zurück zum Studium: Praktische Erfahrungen aus meinem Arbeitsalltag bringen mich im Erfahrungsaustausch und Diskussionen in unseren Vorlesungen und Seminaren weiter. Und genauso ist es andersherum: Meine Kommiliton:innen helfen mir durch ihre persönlichen und beruflichen Erfahrungen, andere Perspektiven und Sichtweisen kennenzulernen: Jede:r hat eigene Erkenntnisse, die in der Gruppe geteilt werden und somit irgendeine Bedeutung in der Zukunft finden. Es ist für mich eine Bereicherung, für die ich sehr dankbar bin!
Studieren heißt neben der wissenschaftlichen Arbeit für mich auch, mich kritisch, aber auch selbstbewusster in vielen Bereichen des Lebens zu reflektieren und zu entwickeln und so einen guten Weg fortzusetzen. In diesem hat eine gute Kommunikation und Offenheit einen wichtigen Platz im beruflichen und privaten Lebenskontext.