Unser Alumni Jasmin Boudjefdjouf absolvierte 2023 ihren Master in Internationales Management und Entrepreneurship an der SRH Hochschule Heidelberg. Seitdem ist sie als Doktorandin im After-Sales-Bereich bei Daimler Truck AG tätig ist.
Erzähl doch mal, was machst du gerade und wie sieht dein beruflicher Alltag aus?
Mein Alltag im After-Sales-Bereich sah zunächst so aus, dass ich in Meetings und Präsentationen einen sehr guten Überblick über die unterschiedlichen Projekte in der Abteilung bekam.
Es geht zusätzlich darum, eine weltweite Ersatzteillieferung sicherzustellen und neue Standorte zu planen. Aus diversen Projektgruppen erhalte ich Ideen und Informationen, die ich für meine Dissertation sehr gut verwenden kann. Das Team ist jung und dynamisch. Man bekommt stets Unterstützung und Hilfestellung. Ebenso bin ich für das Projekt Remanufacturing mit verantwortlich. Remanufacturing bezeichnet die Wiederaufbereitung bereits gebrauchter Industriegüter. Dieses Thema ist für meine Dissertation auch nützlich, da es entscheidend ist, die ökonomischen und ökologischen Auswirkungen der Wiederaufarbeitung gebrauchter Komponenten im After Sales Bereich des Nutzfahrzeugsektors zu verstehen und zu optimieren. In meiner Dissertation geht es um die nachhaltige Optimierung der Teilelogistik im After Sales Bereich des Nutzfahrzeugsektors, einschließlich Remanufacturing zur Wiederaufbereitung gebrauchter Komponenten wie Motoren und Getriebe sowie um Entsorgungskonzepte für eine umweltgerechte und effiziente Verwertung von nicht mehr verwendbaren Materialien. Diese Ansätze spielen eine zentrale Rolle bei der Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks und der Kostenoptimierung innerhalb der Logistikprozesse für Nutzfahrzeuge.
Das Wasser, in das man geworfen wird, ist am Anfang etwas kalt. Doch das gibt sich schnell in der Teamarbeit. Es sind tolle Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich zusammenarbeite. Man sammelt schnell Praxiserfahrung in einem großartigen Unternehmen. Ich fühle mich bei Daimer Truck so wohl, dass ich dort gerne nach meiner Dissertation bleiben möchte.
Wichtig ist auch, sich stets zu vernetzen und Kontakte zu knüpfen. Auch gehört es dazu sich mit anderen Doktoranden auszutauschen und regelmäßig Kontakt zum Doktorvater zu suchen.
Was macht deine Branche so spannend für dich?
Die Branche ist stark im Wandel im Blick auf Elektromobilität, Nachhaltigkeit, Recycling, Reverse-Logistik – Rückführung von Materialien vom Endverbraucher zurück zum Hersteller – und Remanufacturing. Die Branche bietet mir aus praktischer Sicht zahlreiche Ideen für meine Dissertation. Die Dynamik der Branche, insbesondere im Bereich der Elektromobilität, stellt eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration dar. Die ständige Evolution in den Feldern der Nachhaltigkeit und des Recyclings bietet nicht nur Herausforderungen, sondern auch vielfältige Chancen für innovative Ansätze in meiner Forschung. Diese Aspekte machen die Branche für mich besonders faszinierend und zukunftsweisend.
Wie stellst du dir deinen zukünftigen beruflichen Werdegang vor? Welche Karrierewege, Aufstiegschancen oder Berufsfelder würdest du in den nächsten Jahren gerne anstreben?
Ich bin in dem Unternehmen sehr zufrieden. Schon mein Vater arbeitete beim „Benz“. Mit dem Unternehmen verbinde ich Leidenschaft. Ich bin sehr dankbar, dort arbeiten zu dürfen. Mein Berufsziel war es schon immer, bei Daimler Truck AG arbeiten zu können. Auch finde ich es klasse, im Bereich Nachhaltigkeit/Logistik/After-Sales zu arbeiten. Hier ist so viel im Wandel.
Bewerbungsverfahren sind immer aufregend. Wie hast du diese Phase direkt nach dem Studium in Erinnerung? Gab es besondere Herausforderungen?
Das Bewerbungsverfahren bei Daimler Truck ist anspruchsvoll, da es eine hohe Anzahl an Bewerbern gibt und die Auswahlkriterien streng sind. Es erfordert eine gründliche Vorbereitung und passende Qualifikationen, um erfolgreich zu sein.
Mir war von Anfang an klar, wohin ich wollte. Schwieriger war es jedoch, einen geeigneten Doktorvater zu finden. Das hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Aber es hat sich gelohnt, die Zeit zu investieren, denn ich brenne für das Unternehmen Daimler Truck.
Hier komme ich auf mein Zitat zurück: „Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.“. Ich habe niemals aufgegeben, daran zu arbeiten, einen passenden Doktorvater zu finden, der nicht nur zum Thema passt, sondern auch großes Interesse zeigt und mich stets unterstützt und hilfsbereit ist. Dafür danke ich meinem Doktorvater sehr. Durch den passenden Doktorvater wurde mein Traum bei Daimler Truck zu arbeiten, indem auch mein Vater tätig war, wahr. Es war schon immer mein Traum und ich habe nie aufgehört, daran zu glauben!
Die Arbeit bei Daimler Truck ermöglicht es mir, praktische Erfahrungen zu sammeln, die direkt in meine Dissertation einfließen. Zudem habe ich durch meine Verantwortung im sogenannten „Arbeitspaket Transport“ die Gelegenheit, innovative Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Die Unterstützung, die ich sowohl von meinem Doktorvater als auch von meinen Kollegen erhalte, ist unverzichtbar und motiviert mich, mein Bestes zu geben.
Die enge Verbindung zwischen meinem Forschungsprojekt und den Tätigkeiten bei Daimler Truck hat mir wertvolle Einblicke in die Industrie verschafft und bringt mich in meiner beruflichen und akademischen Laufbahn enorm voran. Besonders schätze ich die Möglichkeit, Teil eines Teams zu sein, das sich mit Zukunftsthemen wie nachhaltigem Transport und technologischen Innovationen beschäftigt.
Auch die langfristigen Karriereperspektiven bei Daimler Truck sind für mich sehr attraktiv. Die Arbeit in einem so renommierten Unternehmen bietet nicht nur vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten, sondern auch die Chance, an bedeutenden Projekten mitzuwirken, die die Zukunft des Transports und der nachhaltigen Logistik prägen werden. Mein Ziel ist es, durch meine Forschung und meinen Einsatz einen positiven Beitrag zur Weiterentwicklung des Unternehmens zu leisten.
Insgesamt bin ich sehr dankbar für die Erfahrungen, die ich bisher sammeln durfte und freue mich auf die Herausforderungen, die noch vor mir liegen. Meine Leidenschaft und mein Engagement für Daimler Truck und mein Dissertationsthema treiben mich jeden Tag aufs Neue an, mein Bestes zu geben und niemals aufzugeben.
Was konntest du aus deinem Studium mitnehmen, das in der Arbeitswelt hilfreich ist?
Das kompetenzorientierte Studium an der SRH Hochschule Heidelberg hilft mir an vielen Stellen. Zum Beispiel bei der Entwicklung von Präsentationskompetenz. Bereits während meines Bachelor- und Masterstudiums habe ich viel mit PowerPoint gearbeitet und frei präsentiert, sodass es mir im Unternehmen nicht schwerfällt, eine Präsentation zu erstellen und vor Publikum vorzutragen.
Auch die Zusammenarbeit mit Unternehmen wie z.B. Eichbaum hat mir geholfen. Während des Moduls Brand Management im Masterstudium Internationales Management und Entrepreneurship habe ich bei Eichbaum in verschiedenen Teams und Gruppen gearbeitet. Die Erfahrung war besonders wertvoll, da sie mir ermöglichte, während meines Studiums praktische Erfahrungen in Unternehmen mit Projektgruppen zu sammeln.
Lang ist´s her: Wie ist es dazu gekommen, dass du dich für deinen Studiengang entschieden hast?
Ja, lang ist es her: Ich habe mich für den Bachelorstudiengang Betriebswirtschaftslehre an der SRH Hochschule Heidelberg entschieden. Das Fach interessierte mich sehr, da es sehr vielfältig ist. .
Außerdem habe ich die SRH ausgewählt, da sie BWL in 5-wöchigen Blöcken anbot und einen sehr praxisnahen Ansatz verfolgte. Das CORE-Lehrprinzip gab für mich den Ausschlag. Und heute zeigt sich, dass die Entscheidung goldrichtig war.
Die Praxissemester haben mich ebenfalls angesprochen, da man dort ein sechsmonatiges Praktikum absolvieren konnte. Während meines Bachelorstudiums habe ich mein Praktikum bei ehemals EvoBus Mannheim im Bereich Lieferantenmanagement absolviert. Daimler Buses ist ein eigenständiges Unternehmen, das jedoch zu Daimler Truck gehört. Hier konnte ich erste Einblicke in das Thema Logistik gewinnen und in Berührung mit ihnen kommen.
Nach dem Bachelor war mir klar, dass ich direkt den Master „Internationales Management und Entrepreneurship“ anschließen werde. In diesem Studiengang wollte ich herausfinden, in welchen Bereich ich später arbeiten möchte. Es war für mich klar, dass ich mein Praktikum im Bereich Logistik machen wollte und konnte dieses bei Kardex Mlog in der Intralogistik umsetzen. Kardex Mlog entwickelt und vertreibt automatisierte Logistiklösungen für Lager- und Materialflusssysteme. Ihre Produkte umfassen Lagerlifte, Shuttle-Systeme und Softwarelösungen, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Lagerhaltung effizient zu gestalten und den Materialfluss zu optimieren.
Dort kam ich auch auf das Masterarbeitsthema „nachhaltige Logistikkonzepte“. Ich habe festgestellt, dass in diesem Thema noch viel Potenzial steckt, was mich motivierte, meine Doktorarbeit über das Thema nachhaltige Logistikkonzepte zu schreiben.
Was hat dein Studium an der SRH Hochschule Heidelberg besonders gemacht?
Während meiner Zeit an der SRH habe ich sehr engagierte Professoren erlebt. Ihre Unterstützung und ihr Fachwissen haben mir geholfen, mich fachlich weiterzuentwickeln. Die praxisnahen Fallstudien und Gruppenarbeiten haben mir geholfen, das Gelernte direkt anzuwenden und mein Verständnis zu vertiefen. Die SRH-Hochschule Heidelberg mit ihren modernen Vorlesungsräumen waren ein inspirierender Ort für meine akademische Arbeit. Die vielfältigen Veranstaltungen, die dort stattfanden, boten nicht nur fachlichen Input, sondern förderten auch den Austausch unter den Studierenden.
Welche Erfahrungen würdest du gerne Studierenden oder Young Alumni auf ihrem Weg mitgeben?
Während meiner Studienzeit habe ich es genossen, neue Erfahrungen zu sammeln und viele Kontakte zu knüpfen. Es war mir wichtig, mit meinen Kommilitonen in Kontakt zu bleiben, um gemeinsam zu lernen und zu wachsen. Immer das Mögliche zu sehen war für mich eine wichtige Einstellung. Auch wenn es mal schwer erschien, habe ich nie aufgegeben und bin meinen Zielen mit Entschlossenheit und Zuversicht entgegengetreten.
Was war das schönste am Studium?
Das Modul "Entrepreneurship" von Herrn Prof. Andreas Klein hat mir die Möglichkeit gegeben, meine Präsentationsfähigkeiten zu optimieren. Dabei habe ich von all den Kontakten und der Hilfsbereitschaft profitiert, die mir während des Studiums begegnet sind.
Ich erinnere mich gerne an die Lehrveranstaltung „Business Research" bei Herrn Prof. Benedikt Römmelt sowie an die Zusammenarbeit mit Herrn Prof. Friedrich Preiß und Florian Weste im Bereich Beschaffung, Produktion und Logistik.
Die Struktur des Studiums mit dem Core-Prinzip und den 5-Wochen-Blöcken ermöglichte es mir, praxisnah zu lernen. Besonders beeindruckend war die Zusammenarbeit mit Eichbaum Mannheim im Modul „Brand Management“.